1981 wird das „Erworbene Immunschwächesyndrom (AIDS)“ erstmals als neues Krankheitsbild unbekannter Ätiologie beschrieben. Die Suche nach der Ursache beginnt. 1983 wird das Humane Immundefizienz-Virus-1 (HIV-1) aus einem Patienten isoliert, 1986 das verwandte HIV-2 aus einem weiteren Patienten. Zum Zeitpunkt der Erstbeschreibung sind HIV-Infektionen in bestimmten Bevölkerungsgruppen aber bereits verbreitet: Die älteste gesichert dokumentierte HIV-1-Infektion stammt aus dem Jahr 1959. Anfangs gibt es kaum Medikamente, in den 1980er Jahren sterben Millionen Menschen an AIDS. Mit Einführung der antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) Mitte der 1990er-Jahre nimmt die Sterblichkeit deutlich ab.
Bei der antiretroviralen Kombinationstherapie werden verschiedene Substanzklassen zusammen verabreicht, die das Virus an verschiedenen Stellen angreifen.
Ein paar aktuelle Fakten:
99 Prozent der Menschen mit diagnostizierter HIV-Infektion erhalten in Deutschland eine ART. Etwa 96 Prozent dieser Therapien verlaufen erfolgreich, es wird also Viruslast von <200 Viruskopien/ml Blut erreicht.
3.321 Menschen erhielten in Deutschland 2023 erstmals die Diagnose einer HIV-Infektion.
96.700 Menschen leben in Deutschland mit einer HIV-Infektion, geschätzt 8.200 (etwa 8 Prozent) wissen nichts von ihrer Infektion und erhalten daher keine Therapie.
Quellen: Epid Bull 28/24, Epid Bull 40/24, RKI